Ideen-Fabrikant, Generaldirektor der Traumfabrik
Während des Zweiten Weltkriegs besetzten die Nationalsozialisten die Insel Kreta. Die Inselbewohner leisteten Widerstand. Jeder getötete Wehrmachtsangehörige wurde gerächt, indem eine antike Skulptur gesprengt wurde. Die Skulpturen galten dem kunstliebenden Kommandanten der Besatzungstruppen mehr als ein Menschenleben. Ihr „Tod“ wurde mit Gedenktafeln dokumentiert. Die Geschichte wurde mir von Lakis Jordanopoulos erzählt. Sofort kamen mir die Taliban in den Sinn, die kurz davor die zwei weltweit größten Buddha-Skulpturen vernichtet hatten.Die Menschenverachtung verschiedener totalitärer Regime und fundamentalistischer Denkordnungen wird seltsam ergänzt durch eine Verachtung der Kunst, eine Verachtung von menschlichem Kulturschaffen. Im Rahmen der Ausstellung Nimsavusturya fand eine Sprengstoff-Aktion von Hüseyin Isik statt. Eine Skulptur, die mit rassistischen, sexistischen, nationalistischen, … Parolen beschmiert war, wurde gesprengt.